Heinz-Josef Köhler mit der Seulenmedaille ausgezeichnet

Völlig verdient wurde unser Vorsitzender Heinz-Josef Köhler mit der Seulenmedaille der Stadt Tönisvorst ausgezeichnet. Damit werden seine
vielfachen ehrenamtlichen Tätigkeiten und sein 25-jähriges Jubiläum als Vorsitzender gewürdigt.

Die Auszeichnung überbrachten Bürgermeister Uwe Leuchtenberg seine Stellvertreterin Christiane Tille-Gander am 6. Dezember 2022 im Rahmen
der Veranstaltung Mönke voll Platt in Vorst.


Beachtenswert ist auch der ausführliche Bericht der Presse (hier ein Auszug mit freundlicher Genehmigung):
Vorst. Mit der Seulenmedaille der Stadt Tönisvorst wurde Heinz-Josef Köhler
im Rahmen des Heimatabends „En Mönke voll Platt” geehrt. Bürgermeister
Uwe Leuchtenberg trug die Laudation auf Vöörschter Platt vor.

Von Bianca Treffer

„Wir haben eine kleine Änderung im Ablauf“ — mit diesen Worten betritt Heinrich
Stieger die Bühne des Godehard-Saals im Haus Vorst und unterbricht das
Programm des Heimatabends „En Mönke voll Platt“, moderiert von Heinz-Josef
Köhler, dem Vorsitzenden des Heimatvereins Vorst 1978. Man habe da ein paar
kleine Fragen an den Bürgermeister, derja im Publikum sitze, fügt der zweite
Vorsitzende des Heimatvereins an und bittet im gleichen Atemzug Uwe
Leuchtenberg auf die Bühne. Ein bisschen „kalle“ in Mundart, dann ist es aber
eine Laudatio, die Leuchtenberg aus der Tasche zieht und im Vöörschter Platt
beginnt.

„Wie viel Heimat braucht der Mensch? Wer seine Heimat verloren hat oder weit
weg ist, der weiß, was fehlt. Mit einem Dialekt hat man die Heimat immer bei sich.
Eine Mundart führt zu Verbundenheit. Platt ist der Spiegel von Kultur. Leider wird
das Platt Kalle immer weniger. Es gibt aberjemanden, der unsere Sprache vor Ort
schützt und erhält. Das ist Heinz-Josef Köhler”, sagt Leuchtenberg. Und damit ist
das große Geheimnis gelüftet, wer bei der Programmänderung im Mittelpunkt
steht und eine ganz besondere Auszeichnung erhält. „Mit Frank und Zylinder
erweckt er selbst Bürgermeister Seulen bei historischen Führungen zum Leben.
Und von daher könnte es kaum passender sein, als heute Heinz—Josef Köhler die
Seulenmedaille zu verleihen“, sagt Leuchtenberg.

Kaum hat Leuchtenberg ausgesprochen, setzt ein donnernder Applaus beim
Publikum ein. Als Leuchtenberg ihm die Medaille überreicht und die
stellvertretene Bürgermeisterin Christiane Tille-Gander die Urkunde, sind
Ergriffenheit und Rührung in Heinz-Josef Köhlers Gesicht zu lesen. Die
Überraschung ist auf der ganzen Linie geglückt. „Fast ein Dreivierteljahr haben wir
versucht, es niemandem zu erzählen, wer in diesemjahr die Seulenmedaille
erhält”, sagt Leuchtenberg mit einem Schmunzeln.

Der Heimatverein Vorst hatte Köhler für die Auszeichnung vorgeschlagen, denn
der Vorster setzt sich auf vielen verschiedenen Ebenen für seinen Heimatort ein.

Als Autor lässt er die Mundart in Geschichten lebendig werden.

Heinz-Josef Köhler ist Mitglied der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Vorst
Er zählt zu den Mitgliedern im St.-Martin-Komitee Vorst. In der katholischen
Kirche ist er als Lektor und Kommunionhelfer tätig. Kein Vorster Maibaum wird
ohne ihn aufgestellt. Beiden Bauarbeiten des Heimathauses hat der Vorster
tatkräftig mit angepackt. Seit 42Jahren ist er Mitglied im Heimatverein Vorst 1978,
wobei er seit nunmehr 25Jahren auch deren Vereinsvorsitzender ist.
Als Autor lässt er die heimische Mundart in Geschichten und Gedichten lebendig
werden. Er baut sie in die Theaterstücker der Laienspielgruppe „Salz & Pfeffer“ ein,
wo er als aktives Mitglied mit in den Einsatz geht. Und wenn der Ur-Vorster bei den
historischen Führungen durch sein Heimatdorf als Bürgermeister Seulen auftritt, dann
ist eine Zeitreise der besonderen Art angesagt.

Leuchtenberg betont, wie gerne er dem Vorschlag des Heimatvereins gefolgt sei
und nun im Namen der Stadt Tönisvorst die Auszeichnung überreicht habe.
Blumen gibt es auch für Ehefrau Marlies, denn „ohne so eine Frau an seiner Seite
hätten wir alle viel weniger von Heinz-Josef Köhler“, betont Leuchtenberg. Der
neue Seulenmedaillenträger kann es indes gar nicht fassen. „Ich bin gerne in
Vorst. Hier ist mein Zuhause, meine Heimat. Die Familie gehört zur Heimat dazu.
Ich freue mich sehr über die Ehrung, und die Überraschung ist geglückt. Dass ihr
so lange den Mund halten konntest, das hätte ich nicht gekonnt“, sagt Köhler
lächelnd.

Dann geht es aber mit dem Mönke voll Platt weiter. Der Heimatverein hat wie
immer ein buntes Programm mit Liedern, Gedichten und Vorträgen, nahezu
allesamt auf Vöörschter Platt vorgetragen zusammengestellt. lm adventlich
liebevoll geschmückten Godehard-Saal inklusive der Plätzchenteller und den von
Marlies Köhler gebackenen 150 Püfferkes, können die Gäste viel lachen.
Insbesondere als Heinz—Josef Köhler zusammen mit Christa Bürgers im
Zwiegespräch auftritt und seine neusten Tattoos vorstellt. Den Bauch ziert das
Vorster Wappen, und auf dem Rücken prangt der knallgrüne Vorster Frosch. Ob
Hagen Leuchner undjürgen Hinskes, die musikalisch auftreten und mit dem Lied
„Die nettesten Nachbarn auf der Welt” das nie endende Thema Nachbarschaft in
den Fokus nehmen oderjosef Packbier, der vom neuen Fahrrad und dem
„Minshe Ei” erzählt — die Stimmung ist großartig, auch wenn es diesmal kein
ausverkauftes Haus gab.


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