Anfang des 20. Jahrhunderts erkannte man auch im ländlichen Vorst den Wert der Kindergärten. Mit dem Ziel, spielend lernen, waren sie längst keine Bewahranstalten mehr. In den 1920er Jahren erzog Marianne Evers, Tochter des ehemaligen Bürgermeisters die kleinen Vorster in den Räumen der Mädchenschule an der Seulenstraße (damals Kastanienallee).
Nachdem im Dritten Reich die NS-Wohlfahrt den Kindergarten übernahm, wurden nach dem Krieg die Kinder von den Schwestern des Clemensordens betreut. 1965 wurde der katholische Kindergarten am Grüner Weg gebaut. Am 12. Juni 2005 wurde das 40-jährige Jubiläum gefeiert. Diesen Kindergarten über 40 Jahre zu erhalten, war nicht immer einfach. Veränderte Ansprüche, wechselnde Kinderzahlen, Trägerschaften und öffentliche Zuschüsse, Gebäudeerhaltung usw. brachten oft große Probleme. So konnte der Kindergarten nur durch Erweiterung, Umbau und Neustrukturierung zu einer Tagesstätte unter Pfarrer Ludwig Kamm erhalten bleiben.
Vor 25 Jahren baute die Stadt an der Dellstraße einen konfessionslosen Kindergarten, dreizügig in Pavillon-Bauweise. Eine damals gute Lage im Neubaugebiet nur wenige Schritte vom Naturschutzgebiet Rottheide entfernt. Dieser wurde dann vor einigen Jahren durch einen Neubau an der Brucknerstraße ersetzt.
Als drittes Angebot gibt es seit den 1980er Jahren eine Elterninitiative in den Räumen der ehemaligen Gemeinschaftsgrundschule am Wiemespfad.
Alle drei Einrichtungen arbeiten mit unterschiedlichen Methoden und Schwerpunkten, sodass für alle Eltern und Kinder ein vielseitiges Angebot
gegeben ist, welches durch einige Mutter-Kind-Gruppen abgerundet wird.
(Autor: Heinz-Josef Köhler)