Das Pastorat in der Kuhstraße

Erste Überlegungen, die den Bau eines neuen Pfarrhauses betrafen, sind für 1901 belegt. Damals bewohnte der Pfarrer das im Jahre 1828 neu errichtete Pfarrhaus. Das Anwesen Eduard-Heinkes-Platz 2 diente von alters her als Kaplanei. Da in Vorst regelmäßig zwei Kapläne wirkten, erwog man, beide mit einer getrennten Wohnung auszustatten. Folglich fasste der Kirchenvorstand – mit Geldmitteln reichlich versehen – den vorläufigen Beschluss, ein neues Pfarrhaus zu bauen und das im Jahre 1828 errichtete zukünftig als zweite Kaplanei zu nutzen. Im Jahre 1906 setzte man den Plan in die Tat um. Als Bauplatz für das neue Pfarrhaus bestimmte der Kirchenvorstand das Grundstück zwischen dem alten Pfarrhaus und dem Grundstück der Familie Box, die nach dem Abbruch der alten Kirche ihren Wohnsitz vom Kirchplatz an die Kuhstraße verlegt hatte.

Als besonderer Luxus war der Einbau einer Zentralheizung zum Preise von 2730 Mark vorgesehen. Dies bedeutete für Vorst zu damaliger Zeit sicherlich eine technische Neuerung, die viel Aufsehen erregte. – Hinzu kam eine Wasserleitung. Der Kirchenvorstand schreckte jedoch alsbald vor seinem eigenen Mut zurück und stellte Pastor Haan anheim, die geplante Luftheizung (System Ing. Carl Wellen in D‘dorf) und die Wasserleitung auf eigene Kosten, nämlich aus den ihm privat zur Verfügung stehenden Geldmitteln zu verwirklichen. Pfarrer Haan war einverstanden. Bereits Mitte Dezember 1906 war der Rohbau fertiggestellt und im Verlaufe des Jahres 1907 konnte der Pastor sein neues Pfarrhaus, das die Pfarrgemeinde 31.000 Mark kostete, beziehen.

(aus „Vorst – Aus der Geschichte einer Gemeinde“, S. 204 von Franz Dohr)

Im Jahr 2011 wurde das Pfarrhaus im Rahmen der Sanierung und des Verkaufs des Pfarrgrundstückes zusammen mit dem Jugendheim und der Kaplanei abgerissen.

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