Die Maart-Pomp (Markt-Pumpe)

Auf dem Vorster Markt steht seit 1977 eine Nachbildung der Marktpumpe. Für die Vorster der “Mittelpunkt der Welt”, ist die Pumpe Symbol für Leben (Wasser als Lebenselixier), Gemeinschaft (für alle zugänglich und für alle da) und Kommunikation (zentraler Treffpunkt und Nachrichtenumschlagplatz).

Bis in die heutige Zeit hinein zogen die Schützen am Schützenfest immer dreimal um die Marktpumpe herum, um die Wichtigkeit dieses unscheinbaren Objektes zu unterstreichen. Auch für die Brandbekämpfung war der Brunnen unverzichtbar. So musste aufgrund der steigenden Leistungsfähigkeit der Feuerspritzen die Marktpumpe vergrößert und vertieft werden. Doch die leere Gemeinschaftskasse zwang die Vorster selbst, Geld zu sammeln.
Und so schrieben die Anwohner des Marktes 1871 dem Bürgermeister:

„Hiermit machen wir die Anzeige, dass wir die Collekte der Marktpumpe abgehalten und 40 Thaler 15 Sgr. zusammen haben.“

Dies war fast die Hälfte der Kosten. Und so wurde der Bauunternehmer Rüber aus Vorst mit den Bohrarbeiten beauftragt. Der Schreiner Recken fertigte hierfür den Bohrkasten und am 23. Februar 1873 konnte der Bauer Dehles mit seinem Fuhrwerk die 87 Thaler teure eiserne Säulenpumpe bei der Firma Alex Lüsdorf in Neuss abholen.

Heutzutage ist jeder Haushalt mit fließendem Wasser versorgt und die Feuerwehr hat viele Hydranten für Löschwasser im Ort. Die „Maart-Pomp“ hat somit nur noch die Aufgabe, uns zu erinnern an die Zeiten, wo man jeden Liter Wasser noch mit Muskelkraft zu Tage fördern musste.

(Autor: Heinz-Josef Köhler)

Kommentare sind geschlossen.