Die Eisenbahn, „Schluff“ genannt

Die Eisenbahn war für viele Generationen das verbindende Verkehrsmittel überhaupt. Durch die Eisenbahn war der Güter- und Personenverkehr für alle Klassen gegeben und viele Orte rühmen sich eines prunkvollen Anschlusses. Die Gemeinde Vorst konnte sich im 19. Jahrhundert mit drei Bahnhöfen rühmen. Die Anschlussstelle Forstwald (bis zum Verkauf an Krefeld Vorster Gebiet), der Bahnhof in Anrath, wobei die Bahntrasse ab 1858 die Grenze zwischen Anrath und Vorst bildete, das Bahnhofsgebäude jedoch auf Vorster Gebiet stand. Und natürlich der Vorster Zentral-Bahnhof, 1871 erbaut, war er Umschlagplatz aller Güter von Pferdefuhrwerk auf Schienentransport und natürlich Zusteigemöglichkeit für alle Personen, die mit dem „Schluff“ in den nächsten Ort oder gar zur Stadt fahren wollten.

Wegen ihrer Geschwindigkeit wurde die Eisenbahn “Schluff” genannt. Ende 1935 stellte die Bahn den Personenverkehr ein. Nur der Güterverkehr wurde weiter betrieben. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges nahm die Bahn am 1. September 1939 den Personenverkehr wieder auf. Die 2. und letzte Einstellung des Personenverkehrs erfolgte am 15. Mai 1951.

Knapp 100 Jahre war die Strecke Süchteln – Vorst – St. Tönis – Krefeld mit einem Anschluss in Vorst in Betrieb. Der Autoverkehr und damit die immer stärker werdende Mobilität der Bürger drängten den Schienenverkehr ins Abseits. 1968 wurde der Bahnhof abgerissen und 1978 der Schienenverkehr endgültig eingestellt.

(Autor: Heinz-Josef Köhler)

Kommentare sind geschlossen.