Bereits im Jahr 1380 erhielt Vorst das Recht, einen Friedhof anzulegen, um dort die Verstorbenen zu bestatten und nicht, wie bis dahin üblich, den Kempener Friedhof zu nutzen. Fast 500 Jahre wurden nun die Vorster auf dem Kirchhof der alten Gottharduskirche beerdingt. Als 1838 die preußische Regierung anordnete, die Friedhöfe aus hygienischen Gründen außerhalb der Ortschaften zu legen, wurde auf einem Grundstück der Muttergottesvikarie Vorst an der Anrather Straße der neue, bis heute genutzte Friedhof angelegt.
Zunächst wurde geplant, das Gelände mit einer sechs Fuß hohen Mauer einzufassen und ein Leichenhaus zu errichten. Die Kosten hierfür, 1.400 Taler, sollten zu Lasten der Gemeinde gehen, wurden jedoch von ihr abgelehnt. Daraufhin überlegte der Kirchenvorstand, den Friedhof mit einer Hecke zu umgeben. Hier wehrten sich jedoch die Vorster, da noch täglich das Vieh über die Anrather Straße ins Bruch getrieben wurde und die Gefahr bestand, dass es in den Friedhof einbrechen und ihn verwüsten würde. So einigte man sich auf eine vier Fuß hohe Mauer und stellte den Bau der Leichenhalle zurück. Diese wurde dann 130 Jahre später an der Kapellenstraße errichtet.
Der neue Friedhof wurde nun 1841 geweiht und bald darauf übernahm
Matthias Kils die Pflege. Bis auf den heutigen Tag liegt die Pflege des Vorster Friedhofes in den Händen des Friedhofsgärtnereibetriebs der Familie Kils.
(Autor: Heinz-Josef Köhler)