Das Gotthardus-Hospital – Anno dazumal

Einer anonymen Spende von 2.000 Talern im Jahr 1848 war es zu verdanken, dass die Gemeinde Vorst das Grundstück zum Bau eines Armen- und Krankenhauses erwerben konnte. So übernahm der erste Arzt von Vorst, Dr. Julius Köhnen, mit Hilfe der Clemens-Schwestern die Pflege der Bedürftigen in dem Gebäude an der Kokenstraße. Eine kleine Landwirtschaft, die zum Teil von den arbeitsfähigen Insassen mit bewirtschaftet wurde, diente zum Unterhalt der Anlage.

Nach einigen Jahrzehnten war das Armen- und Krankenhaus durch mangelnde Investitionen in einem sehr schlechten Zustand. Besonders die miserablen sanitären Anlagen machten einen einwandfreien medizinischen Betrieb unmöglich. Erst durch den Verkauf des Forstwaldes kam die Gemeinde in die finanzielle Lage, 1930 ein modernes Krankenhaus zu errichten.

Zu seinem 75jährigen Bestehen zeigte sich das Gotthardus-Krankenhaus als moderne Heilanstalt für den Ort. Während vier Jahre nach seinem 100jährigen Jubiläum noch ein Schwestern-Wohnheim angebaut wurde, musste 1967 bereits trotz guter Belegung der Krankenhausbetrieb eingestellt werden. Im Jahr 1985 wurde das Gotthardus-Hospital, für viele Vorster Geburts-, Heil- und Sterbestätte, abgerissen.

(Autor: Heinz-Josef Köhler)

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